Männer, die unter erektiler Dysfunktion (Impotenz, Potenzstörung) leiden, haben Probleme eine für befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Besonders ältere Männer ab 50 Jahre sind von Erektionsstörungen betroffen.
Die Wahrscheinlichkeit an Impotenz zu leiden steigt mit fortschreitendem Alter. Vor allem physischen Ursachen spielen hierbei eine Rolle. Neben altersbedingten, körperlichen Veränderungen, werden Erektionsstörungen auch von Krankheiten, die aufgrund des vorhergehenden Lebensstils oder Alters auftreten, wie z.B. Prostata Beschwerden, Herzerkrankungen und Bluthochdruck, ausgelöst. Zudem können Potenzprobleme als Nebenwirkung infolge von Medikamenteneinnahme eintreten.
Im Zuge einer Befragung von 5000 Männern aus Köln und Umgebung ließ sich eine klare Altersverteilung von unter Impotenz leidenden feststellen. Nur etwa 2,3% der 30- bis 39-Jährigen und 9,5% der 40- bis 49 Jahre alten Befragten gaben an, dass sie unter Potenzproblemen leiden.
In der Altersgruppe der 50 bis 59-jährigen Männer berichteten bereits 15,7% von Erektionsstörungen. 34,5% der 60 bis 70-Jährigen und sogar 53,3% der 70 bis 80 Jahre alten Befragten gaben an, von erektiler Dysfunktion betroffen zu sein.
Der natürliche Alterungsprozess des Gewebes im Penis beginnt in etwa ab 35 Jahren. Langsam nimmt die Elastizität des Penisgewebes und die glatten Muskelzellen ab. Das hat zur Folge, dass die maximale Durchblutung, selbst während sexueller Erregung, reduziert ist.
Zusätzlich nimmt die Produktion von Stickstoff (NO) im Körper ab. Der Botenstoff NO ist dafür verantwortlich, dass cGMP, welches die glatten Muskelzellen entspannt und somit eine Erektion ermöglicht, produziert wird.
Im Alter treten zudem die Folgen des vorherergangenen Lebensstils auf. Beschwerden aufgrund von z.B. Übergewicht machen sich nun in Form von Folgeerkrankungen, die häufig Potenzprobleme auslösen, wie Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen, bemerkbar.
Erstes Anzeichen für den Alterungsprozess ist die Abnahme der nächtlichen Spontanerektionen. Später kann der Betroffene feststellen, dass die Erektion nicht mehr so hart ist wie früher. Sowohl beim Geschlechtsverkehr als auch bei der Masturbation macht sich diese Veränderung bemerkbar.
Diabetes mellitus selbst führt nicht zwangsläufig zu Potenzproblemen. Langfristig schaden zu hohe Blutzuckerwerde jedoch den Nerven und Gefäßwänden, wodurch eine optimale Blutzufuhr in den Penis erschwert wird. Diabetiker leiden zwei- bis dreimal häufiger an erektiler Dysfunktion als Nicht-Diabetiker. Die Wahrscheinlichkeit hierfür nimmt im Alter deutlich zu und wird durch weitere Risikofaktoren, wie Adipositas, verstärkt.
Bleibt Bluthochdruck (Hypertonie) längere Zeit unbehandelt, verursacht der zu hohe Druck in den Gefäßen Veränderungen und Schädigungen, die zu Impotenz führen können. Medikamente zur Behandlung von Hypertonie können jedoch ebenfalls aufgrund ihrer blutdrucksenkenden Wirkung Impotenz verursachen.
Um den Bluthochdruck zu senken und gleichzeitig die Potenz zu wahren, sollte versucht werden, die Hypertonie mittels gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung in den Griff zu bekommen.
Bei der Arteriosklerose verengen Ablagerungen in den Blutgefäßen die Adern. Das Blut, das für den Aufbau einer Erektion unabdinglich ist, kann in Folge nicht mehr optimal in den Penis einströmen. Impotenz ist häufig ein erstes Anzeichen für Gefäß- sowie Herzkreislauferkrankungen.
Untersuchungen haben ergeben, dass Männer, die einen Herzinfarkt erlitten, bereits 2 bis 5 Jahre zuvor unter Potenzproblemen gelitten haben. Erektionsstörungen sollten deshalb unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden.
Da aufgrund des vorhergegangenen Lebensstils und des fortgeschrittenen Alters, vermehrt körperliche Beschwerden auftreten, ist häufig die regelmäßige Einnahme von Arzneimittel gefordert. Als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten kann Impotenz auftreten.
Besonders Arzneimittel zur Senkung von Bluthochdruck können Potenzprobleme verursachen. Voraussetzung für die Entstehung einer Erektion ist vermehrter Bluteinfluss in den Penis. Neben dem Blutzufluss wird auch ein gewisser Druck notwendig, um das Glied zu versteifen.
Aufgrund der Regelung des Blutdrucks durch das Medikamenten, kann der stärkere Blutzufluss bei gleichzeitig erhöhtem Strömungswiderstand keine Erektion hervorrufen. Sowohl Wirkstoffe aus der Reihe der ACE-Hemmer, Beta-Blocker als auch Calcium-Antagonisten können aufgrund dieser Wirkungsweise Potenzprobleme verursachen.
Des Weiteren ist bekannt, dass vor allem Präparate zur Behandlung von Depression, Epilepsie und hohem Cholesterinspiegel die Potenzfähigkeit beeinflussen können.
Obwohl im Alter die Gründe von Impotenz vorwiegend körperlich sind, sollten psychische Faktoren nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund von Stress, Eifersucht oder unzureichende oder negative Kommunikation mit dem Partner führen sexuelle Reize im Gehirn nicht mehr zu den Nervensignalen, die den Prozess zur Entstehung einer Erektion auslösen.
Eine Beziehung, in der die Zuneigung zum Partner etwas nachgelassen hat und sich Routine und Langeweile eingestellt hat, kann ebenfalls Grund für Erektionsstörungen sein. Offene Gespräche mit dem Partner können hierbei Abhilfe verschaffen.
Kein Mann kann sich sicher sein, nicht ein Mal im Leben an Potenzproblemen zu leiden, jedoch kann die Entstehung von Impotenz durchaus durch einen gesunden Lebensstil beeinflusst werden.
Gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung gilt als Basis zur Prävention von erektiler Dysfunktion. Außerdem kann dadurch auch eine Entstehung von Bluthochdruck, Diabetes und einem zu hohen Cholesterinspiegel vorgebeugt werden.
Ist unter sexueller Stimulation ausreichend Blut in die Penisschwellkörper geflossen, erfolgt zusätzlich eine Drosselung des Blutabflusses, damit die Erektion aufrecht erhalten werden kann. Die Beckenbodenmuskulatur sorgt dafür, dass das Blut nicht vorzeitig abfließt.
Diese Muskulatur kann trainiert werden und hilft dabei Potenzproblemen vorzubeugen. Es wird hierbei nämlich nicht nur die Muskulatur gestärkt, sondern auch die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Penis verbessert. Intervalltraining, wie beispielsweise am Liegefahrrad oder Stepper, kann eine Durchblutungssteigerung des Penis erreicht werden.
Studien haben ergeben, dass sich gezieltes Training auf die Erektionsfähigkeit der Patienten positiv auswirkt. Über den Zeitraum von einem Jahr wurde die Durchblutung des Penis und die erektile Funktion von zwei Gruppen von Patienten untersucht. Die Gruppe , die spezielle Übungen zur Durchblutung durchführte, wies eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit und eine Steigerung des Spitzenflusses auf.
Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden zahlreiche Produkte angeboten. Von natürlichen sowie rezeptfreien Potenzmitteln aus der Apotheke bis hin zu lokal anwendbaren Methoden, wie z.B. Schwellkörperinjektion, Cremen und Zäpfchen.
Die effektivste Wirkung, vor allem bei Potenzproblemen im Alter, bieten jedoch verschreibungspflichtige Präparate, die aktive Wirkstoffe aus der Reihe der PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5) enthalten. Die bekanntesten dieser Potenzmittel sind beispielsweise Viagra (seit 2013 auch das Viagra Generikum Sildenafil) und Cialis. Diese Arzneimittel verbessern die Blutzufuhr in den Penis und verhelfen somit von Impotenz betroffenen Männern eine für Sexualverkehr ausreichend harte und andauernde Erektion.
Bevor ein Betroffener z.B. Viagra kaufen kann, muss ein Arzt online oder persönlich konsultiert werden, der individuell das optimale Präparat verschreibt und die Dosierung festlegt.
Alternativen zum Medikament Viagra+
Medizinisch geprüft durch Dr. Caroline Fontana
Verfasst von unserem Redaktionsteam Zuletzt geprüft am 24 September 2023